Letztes Wochenende war nun wieder so weit. Unsere Fotoreise nach Prag ist Geschichte, jedoch nur in der Realität, die Eindrücke und Emotionen bleiben.
Freitagabend trafen wir uns im Hotel Martina und besprachen im Anschluss mit den Teilnehmern den Ablauf für das Wochenende. Natürlich bei einem feinen Prager Bier direkt neben der Karlsbrücke, dem Wahrzeichen von Prag unterhalb der Prager Burg.
Samstag war es dann soweit. Nach dem Frühstück liefen wir auf den Wenzelplatz im Herzen von Prag. Nachdem wir uns mit einem Kaffee in einer der ältesten Straßenbahnen Prags gestärkt hatten und nun auch die Sonne uns begleitete, begannen wir mit dem Stadtrundgang. Immer Richtung Moldau…vorbei an der Prager Rathausuhr und durch unzählige kleine Gassen. Die richtige Belichtung, Bildgestaltung, Arbeit mit der Blende und der richtige Standort waren Hauptthemen der Fotografie. Unzählige Möglichkeiten im schönsten Mittagslicht bot uns die Goldene Stadt.
Aber um einen perfekten Bildaufbau zu inszenieren, mussten wir hoch in die Luft. Da kam uns natürlich der große Brückenpfeiler der Karlsbrücke gerade recht. Also hoch und die Aussicht genießen. Aber nicht nur das. Wer kennt nicht das Problem, gerade bei Mittagssonne den blauen Himmel im Bild nicht mehr zu sehen. Oft erscheint der Himmel weiß und überblendet. Doch mit dem richtigen Rezept der Einstellung, wurde dies geübt und perfektioniert. Nach und nach spürte man schon die Freude auf den Abend und die aufkommende Spannung der Nachtfotografie.
Nun war aber erst Entspannung angesagt. Also über die Brücke, rüber ans andere Ufer der Moldau und zur Schiffsanlegestelle. Was für ein Glück, denn wir mussten nicht mal 10 Minuten warten ehe das kleine Schiff mit uns ablegte. Die Sonne wärmte uns auf und wir genossen die 1 stündige Moldau Fahrt mit einem frischen Espresso und natürlich die Kamera im Anschlag. Ein Problem zeigte sich recht schnell…denn die Leinen der Reling waren uns beim Fotografieren im Weg. Aber, wie viele aus dem Modul 1 wissen, bekommt man dies auch recht einfach in den Griff und siehe da...nichts mehr zu sehen. Nur die Landschaft und die Hausfassaden wurden knackscharf eingefangen. Getreu dem Motto…“Wir sagen der Kamera, was sie zu tun hat“!
15.30 Uhr-endlich am Hotel und etwas ausruhen. Nach gefühlten 12 Km waren wir am Ende.
So trafen wir uns dann gegen 18.00 Uhr wieder an der Rezeption und hatten allerhand Fotogepäck zu tragen. Aber ich wusste ja, was uns erwartet und dass der Lohn für die Arbeit bereits in naher Zeit auf uns wartete. Die Prager Burg.
Der Aufstieg hielt sich diesmal in Grenzen…es gab allerhand zu sehen und vor allem hatten wir genug Zeit um die Goldene Stunde ab 19.20 Uhr rechtzeitig mitzunehmen. Oben angekommen, waren wir wieder sprachlos. Ein Anblick der goldenen Stadt über den Dächern, ein Ausblick ohne Horizont und ein Abendlicht…perfekt!
Großes Thema -Langzeitbelichtung, Stativfotografie, Bildaufbau auch bei Dunkelheit im Sucher, Sehen und Erkennen von Bildmotiven an unscheinbaren Orten, Fokussieren bei Dunkelheit und Abwarten auf den perfekten Moment. Richtige Belichtung während der Goldenen und Blauen Stunde, zwanghafte Unterbelichtung und die verschiedenen Belichtungsmessverfahren mit deren Auswirkungen im Bild.
Aber schon im Ansatz konnte ich erkennen, hier sind vorerfahrene Hobbyfotografen am Werk, so dass ich mich auch entspannt der Fotografie am Rande widmen konnte. Nebenbei konnte ich auch etwas über das Burgareal und deren Geschichte erzählen. Natürlich gab es auch ein kleines Böhmisches!
In später Dunkelheit, begleitet von vielen wunderschönen Gaslaternen und Pflastergassen, begaben wir uns wieder zum Abstieg. Natürlich aber nicht ohne ein deftiges Abendessen. Danach waren die Karlsbrücke und die kleinen Nebengassen mit dem wunderschönen und verträumten Lichtern an der Reihe. So entstanden nach und nach viele seltene Eindrücke von der Prager Altstadt. Am Ende des Tages zählten wir 12 Stunden Beinarbeit und jede Menge neue Erfahrungen. Gute Nacht!
Sonntagmorgen stand natürlich erst das perfekte Frühstück im Hotel und das Auschecken an. Die Technik des Mitziehens war noch ein kleines Thema was fotografisch sehr interessant ist. Denn im Photoshop kann das jeder. Der Trick und die Kunst ist es aber, schon beim Fotografieren die Technik anzuwenden. Wir sagen ja der Kamera, was sie zu tun hat. Also gingen wir noch einige 100 Meter weiter zur Straßenbahn. Und das ist in Prag nicht nur eine gewöhnliche, sonder hier verkehren SKÓDA Trams. Also Grundeinstellung an der Kamera und los ging es….auch wenn wir wieder kopfschüttelnd angeschaut wurden. Ein Mitzieher und ein richtig guter Zoomer mussten her. Das gelang natürlich nicht sofort, aber das Verständnis von Licht und Zeit galt es zu verstehen. Aber es entstanden durchaus sehr gute Bilder und es machte mich glücklich in zufriedene Augen schauen zu können.
Das war es auch schon wieder und die Abfahrt aus Prag gelang recht schnell und unkompliziert.
Fakt ist jedoch, die Weltkulturstadt Prag sieht uns wieder und wir werden sie alle mit dem Charme der Stadt begeistern. Die nächste Fotoreise ist in Planung. Es sind kleine Änderungen des Ablaufs vorgesehen, aber es werden sicher wieder alle Teilnehmer zufrieden sein und ganz viele Momente fürs Leben mit nach Hause nehmen.
Auf ein Neues!
Frühling
Prag 2016
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